Das ‘Standardwerk’ von Carl Olof Jonsson zum Datum der Gefangenschaft der Juden in Babylon und warum deswegen die Lehre der Zeugen Jehovas, dass Jesu unsichtbare Gegenwart 1914 begonnen hätte, nicht stimmen kann. Und auch nicht die dutzende von anderen ähnlichen Voraussagen.
Erhältlich beim Herausgeber bod.de sowie dem stationären und online Buchhandel.
Carl Olof Jonsson hatte zur Kapitel 6-E in der vierten Auflage einen ergänzenden Artikel geschrieben, dessen deutsche Übersetzung ich hier veröffentlich habe.
Die Vorstellung, dass die “Zeiten der Heiden”, auf die in Lukas 21:24 Bezug genommen wird, einen Zeitraum von 2.520 Jahren umfassen, hat bei vielen, die in den vergangenen zwei Jahrhunderten die Wiederkunft Christi erwartet haben, zu Spekulationen und Enttäuschungen geführt.
Wie ist dieser Glaube entstanden und entwickelt worden?
Was zeigen die historischen und biblischen Fakten?
Die Zeiten der Heiden neu überdacht des schwedischen Autors Carl Olof Jonsson ist eine wissenschaftliche Abhandlung, die auf sorgfältigen und umfangreichen Forschungen beruht, einschließlich einer ungewöhnlich detaillierten Studie der assyrischen und babylonischen Aufzeichnungen in Bezug auf das Datum der Zerstörung Jerusalems durch den babylonischen Eroberer Nebukadnezar.
Die Publikation zeichnet die Geschichte einer langen Reihe von Auslegungstheorien im Zusammenhang mit Prophezeiungen aus den biblischen Büchern Daniel und Offenbarung nach, beginnend mit denen des Judentums in den ersten Jahrhunderten, über den mittelalterlichen Katholizismus, die Reformatoren und bis in den britischen und amerikanischen Protestantismus des neunzehnten Jahrhunderts. Sie enthüllt den tatsächlichen Ursprung der Interpretation, die schließlich das Datum 1914 als vorausgesagtes Jahr für das Ende der „Zeiten der Heiden“ hervorbrachte, ein Datum, das bis heute von der als Zeugen Jehovas bekannten religiösen Bewegung übernommen und weltweit verkündet wird. Die Bedeutung dieses Datums für den Alleinvertretungsanspruch der Bewegung wird in ihren Veröffentlichungen immer wieder betont.
Zum Beispiel heißt aus in deren Veröffentlichung „Der Wachtturm“ vom 15. Oktober 1990 auf Seite 19:
„Achtunddreißig Jahre vor 1914 wiesen die Bibelforscher, wie man Jehovas Zeugen damals nannte, auf dieses Jahr als dasjenige hin, in dem die Zeiten der Nationen enden würden. Welch hervorragender Beweis dafür, daß sie wahre Diener Jehovas waren!”
Das Buch enthält eine hilfreiche Diskussion in Bezug auf die Anwendung der biblischen Prophezeiung über die „siebzig Jahre“ der babylonischen Herrschaft über Juda. Als Leser stellt man fest, dass sich die Informationen erfrischend von allen anderen Veröffentlichungen zu diesem Thema unterscheiden.
Ein „äußerst wertvolles [Werk]. … Ich habe bereits eine Reihe von Korrespondenten darauf aufmerksam gemacht.“ – Donald J. Wiseman, emeritierter Professor für Assyriologie an der Universität von London, England
„Eine originelle und durch und durch seriöse Studie….Immer wieder überkam mich bei der Lektüre ein Gefühl der Bewunderung und der tiefen Befriedigung über die Art und Weise, wie der Autor mit Argumenten umgeht, die mit dem Gebiet der Assyriologie zusammenhängen. … Jonsson beweist mit Hilfe unwiderlegbarer Argumente die Ungültigkeit der Theorie der Zeugen Jehovas, dass 607 v. Chr. das Jahr war, in dem Nebukadnezar II. im achtzehnten Regierungsjahr Jerusalem verwüstete” – Luigi Cagni, Professor für Assyriologie an der Universität Neapel, Italien (in seinem Vorwort zur italienischen Ausgabe).
Carl Olof Jonsson ist ein herausragender Gelehrter. Er kennt die Geschichte der assyrischen und neubabylonischen Reiche sowie den Zeitpunkt der Eroberung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar II. genau. Er ist sich auch der Bedeutung der astronomischen Datierung der Ereignisse zwischen 587 v. Chr. und dem Fall Babylons durch die Perser bewusst. Jonsson spricht neben seiner Muttersprache Schwedisch mehrere moderne Sprachen fließend und beherrscht auch das biblische Hebräisch. Daher konnte er mit zahlreichen Spezialisten auf seinem Forschungsgebiet in Kontakt bleiben. Seine allgemeine These in dem Buch “Die Zeiten der Heiden neu überdacht” wird von vielen herausragenden Wissenschaftlern sehr geschätzt, wie eine sorgfältige Lektüre dieses Buches zeigen wird.
5 Antworten zu ““Die Zeiten der Heiden neu überdacht””
[…] Buch „Die Zeiten der Heiden neu überdacht“ […]
[…] Dieser Artikel enthält die deutsche Übersetzung von „Supplement to the Gentile Times Reconsidered“ von Carl Olof Jonsson, ein Zusatz zur vierten Auflage seines Buches „Die Zeiten der Heiden neu überdacht“. […]
[…] bis zur Veröffentlichung des Buches „Die Zeiten der Heiden neu überdacht“ kann in der vierten Auflage des Buches und auch anhand des Briefwechsels von Carl Olof Jonsson mit der Wachtturm-Gesellschaft auf seiner […]
[…] zu sein. Die Erklärung für 1914 (Oktober!) ist interessant, aber dazu gibt es ja ein ganzes Buch („Die Zeiten der Heiden neu überdacht“ und den Nachtrag „Die Zeiten der Heiden“ in Lukas 21:24). Leider wird 1925 nicht erwähnt wird, […]
[…] Dass danach gleich der Hinweis auf „heute, während der „Gegenwart des Herrn“ Jesus Christus“ folgt, ist auch ein wiederkehrendes Muster. Es begründet und erhöht das ‚Dringlichkeitgsbewußtsein‘, weil damit ja nicht mehr viel Zeit bleibt für das „entschiedene Handeln im Dienst für Gott“. Nur sagt das Bibelbuch Jakobus nicht, dass „heute“ – also vor rund 25 Jahren – Jesus unsichtbar gegenwärtig ist. Eine weitere zentrale Lehre an der die Leitende Körperschaft eisern festhält, obwohl sie den Fakten nicht standhält (siehe Wahre Anbetung identifizieren, Teil 5: 1914 – Eine Überprüfung der Lehre der Zeugen Jehovas und das Buch “Die Zeiten der Heiden neu überdacht”). […]