Weizenfeld mit Sonnenuntergang

Die Rolle der Frauen in der christlichen Versammlung – Teil 1: Einführung

Video „Die Rolle der Frauen in der christlichen Versammlung (Teil 1): Einführung“

(Text dieses YouTube-Video)


Hallo, mein Name ist Eric Wilson. Ich bin als Zeuge Jehovas aufgewachsen und wurde im Jahr 1963 mit 14 Jahren getauft. Ich diente für 40 Jahre als Ältester in der Religion der Zeugen Jehovas. Mit diesem Hintergrund kann ich ohne Angst vor einem gültigen Widerspruch sagen, dass die Frauen in der Organisation als zweitklassige Mitglieder behandelt werden. Ich glaube, dass dies nicht mit einer schlechten Absicht getan wurde. Männer und Frauen unter den Zeugen glauben, dass sie bloß der Anordnung der Schriften in Bezug auf die Rollen der Geschlechter folgen.

Im Rahmen der Organisation der Versammlung bei Jehovas Zeugen sind die Möglichkeiten einer Frau, Gott zu dienen, ziemlich eingeschränkt. Sie darf nicht
von der Bühne aus lehren, aber an Interviews oder Demonstrationen teilnehmen, wenn ein Bruder den Vorsitz hat. Sie kann keine Position innehaben oder Verantwortung in der Versammlung tragen, selbst etwas so Einfaches wie die Mikrofone zu reichen, damit die Zuhörer in einer Zusammenkunft Kommentare
geben können. Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist, wenn kein geeigneter Mann für diese Aufgabe zur Verfügung steht.

Deshalb kann ein getaufter 12jähriger Junge die Aufgabe des Mikrofondienstes durchführen, während seine eigene Mutter gehorsam daneben sitzen muss. Wenn du willst, stell dir dieses Szenario vor: Von einer Gruppe von reifen Schwestern mit jahrelanger Erfahrung und überragender Lehrfähigkeit wird verlangt, still zu sein, während ein gerade getaufter 19jähriger Bubi sich herausnimmt, sie zu belehren und für sie zu beten, bevor sie in den Predigtdienst gehen.

Ich will damit nicht sagen, dass die Situation von Frauen innerhalb der Organisation der Zeugen Jehovas etwas Besonderes ist. Die Rolle der Frau ist in vielen Kirchen der Christenheit seit hunderten von Jahren ein Grund für Streit.

Wenn wir uns bemühen zum Model des Christentums, wie es von den Aposteln und Christen im ersten Jahrhundert praktiziert wurde, zurückzukehren, stellt sich die Frage: Was ist die echte Rolle von Frauen? Liegen die Zeugen mit ihrer harten Haltung richtig? Wir können das in drei prinzipielle Fragen herunter brechen:

  1. Sollte es Frauen erlaubt sein, vor der Versammlung zu beten?
  2. Sollte es Frauen erlaubt sein, die Versammlung zu lehren und Anweisungen zu geben?
  3. Sollte es Frauen erlaubt sein, eine Aufsichtsstellung in der Versammlung innezuhaben?

Das sind wichtige Fragen, denn wenn wir es falsch machen, könnten wir die Anbetung der Hälfte des Leibes Christi behindern. Das ist keine akademische Diskussion. Das ist keine Sache von „Lass uns übereinstimmen, dass wir nicht übereinstimmen.“ Wenn wir uns jemandes Recht zur Anbetung Gottes in Geist und in Wahrheit und so wie Gott es beabsichtigte in den Weg stellen, dann stehen wir zwischen dem Vater und seinen Kindern. Kein guter Platz am Gerichtstag, denkst du nicht auch?

Umgekehrt könnte es auch Konsequenzen für unsere Rettung haben, wenn wir die wahre Anbetung Gottes verdrehen, indem wir verbotene Praktiken einführen.
Lass mich das in einem Kontext erklären, den, wie ich denke, jeder nachvollziehen kann: Ich bin halb irisch und halb schottisch. Daher ist meine Haut so hell wie deren Haut. Stell dir vor, ich würde nun einem reifen christlichen Bruder sagen, er könne nicht lehren noch vor der Versammlung beten, weil seine Haut die falsche Hautfarbe hat. Was, wenn ich behaupte, dass die Bibel so einen Unterschied stützt? Einige christliche Kirchen haben in der Vergangenheit tatsächlich solche ungeheuerlichen, unbiblischen Behauptungen aufgestellt. Würde das nicht ein Grund zum Straucheln sein? Was sagt die Bibel dazu, einen der Kleinen zum Straucheln zu bringen? Du magst argumentieren, dass das kein fairer Vergleich ist. Die Bibel verbietet ja nicht Menschen verschiedene
Rassen zu lehren und zu beten. Aber sie verbietet Frauen, das zu tun. Nun, das ist doch genau der Punkt, um den es hier geht, nicht wahr?

Verbietet die Bibel wirklich Frauen das Beten, Lehren und Aufsicht in der Versammlungsorganisation? Lass uns keine Annahmen treffen, in Ordnung? Ich weiß, dass hier starke soziale und religiöse Voreingenommenheit eine Rolle spielen. Und es sehr schwer ist, solche seit der Kindheit eingepflanzten Vorbehalte zu überwinden. Aber wir müssen es versuchen. Also befreien wir unser Denken von allen religiösen Dogmen und kultureller Voreingenommenheit und lass uns ganz vom Anfang an starten.

Fertig? Ja? Nein, ich glaube nicht.

Ich denke, du bist nicht so weit, auch wenn du das denkst. Warum gehe ich davon aus? Weil ich wetten könnte, dass du wie ich denkst, dass wir hier
nur die Rolle der Frauen klären müssen. Du arbeitest unter der Prämisse – wie ich auch anfangs – dass wir die Rolle der Männer schon verstehen.

Wenn wir mit einer fehlerhaften Prämisse anfangen, werden wir nie die Ausgewogenheit erreichen, die wir suchen. Selbst wenn wir die Rolle der Frauen richtig verstehen, ist das nur eine Seite der Waage. Wenn die andere Seite der Waage eine fehlerhafte Sicht der Rolle der Männer hält, dann sind wir immer
noch aus dem Gleichgewicht.

Würde es dich überraschen, zu lernen, dass Jesu eigene Jünger, die ursprünglichen 12, eine verzerrte und unausgeglichene Sicht von der Rolle von Männern in der Versammlung hatten? Jesus musste wiederholt versuchen, ihr Denken zu korrigieren. Markus erzählt eine solchen Versuch:

„Jesus aber rief sie zu sich und sprach darauf zu ihnen: „Ihr wißt, daß die, die über die Nationen zu herrschen scheinen, den Herrn über sie spielen und ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch ist es nicht so, sondern wer immer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer immer unter euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn selbst der Menschensohn ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“

(Markus 10:42-45)

Wir alle nehmen an, dass Männer berechtigt sind, vor der Versammlung zu beten, aber ist das so? Wir werden uns das ansehen. Wir alle nehmen an, dass Männer in der Versammlung lehren und die Aufsicht haben dürfen, aber in welchem Ausmaß? Die Jünger hatten eine Meinung darüber, aber sie war falsch. Jesus sagt, dass derjenige, der sie anführen will, ihnen dienen muss. Tatsächlich muss er die Rolle eines Sklaven übernehmen. Handelt dein Präsident, Premierminister, König oder wer auch immer wie ein Sklave seiner Leute? Jesus bringt hier eine ziemlich radikale Haltung bezüglich Regierung, oder nicht? Ich sehe die Führer vieler Religionen heute nicht dieser Richtung folgen, du etwa Aber Jesus führte durch Vorbild:

„Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer,
die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

(Philipper 2:5-11)

Ich weiß, dass die Neue Welt Übersetzung eine Menge Kritik erhält, einige berechtigt, andere nicht. Aber in diesem Fall hat sie eine der besten Wiedergaben der Gedanken Pauli über Jesus Christus. Jesus war in Gottesgestalt. Johannes 1:1 nennt ihn „einen Gott“, und Johannes 1:18 sagt, er ist der „einziggezeugte Gott“. Er existiert im Wesen Gottes, der göttlichen Natur, der Zweite nach dem allmächtigen Vater aller. Und doch ist er willens, all das aufzugeben, sich selbst zu entäußern, und mehr noch in Form eines Sklaven, eines bloßen Menschen zu sein und schließlich als solcher zu sterben. Er versuchte nicht, sich zu erheben, sondern sich zu erniedrigen, anderen zu dienen. Gott selbst war es, der eine solche selbstverleugnende Knechtschaft belohnte, indem er ihn zu einer überragenden Stellung erhob und einen Namen über jedem anderen verlieh. Das ist das Vorbild, um das nachzuahmen Männer und Frauen in der christlichen Versammlung kämpfen müssen.

Während wir also uns auf die Rolle der Frauen konzentrieren, werden wir nicht die Rolle von Männern übersehen, noch Annahmen darüber machen, welche Rolle das sein sollte.

Lass uns ganz am Anfang beginnen. Ich habe gehört, das ist ein guter Ort, um anzufangen.

Der Mann wurde zuerst erschaffen. Dann wurde die Frau erschaffen, aber nicht in der gleichen Art wie der erste Mann. Sie wurde aus ihm erschaffen. 1. Mose 2:21 sagt:

„Deshalb ließ Jehova Gott einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und während er schlief, nahm er eine von seinen Rippen und schloß dann das Fleisch an deren Stelle zu. Und Jehova Gott ging daran, aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau zu bauen und sie zu dem Menschen zu bringen.“

(1. Mose 2:21 Neue Welt Übersetzung)

Früher einmal wurde sich darüber lustig gemacht, aber die moderne Wissenschaft hat uns gezeigt, dass es möglich ist ein Lebewesen aus nur einer einzigen Zelle zu klonen. Weiter haben Wissenschaftler entdeckt, dass Stammzellen aus dem Knochenmark verwendet werden können, um verschiedene Arten von Zellen im Körper zu erzeugen. Also indem er Adams genetisches Material verwendete, hat der große Schöpfer einfach einen weiblichen Menschen geschaffen. Daher war Adams poetische Antwort, als er seine Frau zuerst sah, nicht nur ein Metaphor. Er sagt:

„Dies ist endlich Bein von meinem Gebein. Und Fleisch von meinem Fleisch. Diese wird Männin genannt werden, Denn vom Mann wurde diese genommen.“

(1. Mose 2:23 NWÜ)

Auf diese Weise sind wir alle wirklich von einem Mann abgeleitet. Wir kommen alle aus einer Quelle.

Es ist auch entscheidend, dass wir verstehen, wie einzigartig wir in der physischen Schöpfung sind. 1. Mose 1:27 sagt:

„Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie.“

(1. Mose 1:27 NWÜ)

Menschen sind im Bilde Gottes gemacht. Das kann nicht von Tieren gesagt werden. Wir sind ein Teil der Familie Gottes. In Lukas 3:38 wird Adam ein Sohn Gottes genannt. Als Kinder Gottes haben wir das Recht zu erben, was unser Vater besitzt, wozu ewiges Leben gehört. Das war das Geburtsrecht des ersten Paares. Alles, was sie tun mussten, war loyal zu ihrem Vater und so in seiner Familie zu bleiben und dadurch Leben von ihm zu bekommen. (Nebenbei, wenn du das Modell einer Familie im Hinterkopf behältst während deinem Studium der Schriften, wirst du erkennen, dass ganz viele Dinge einen Sinn ergeben.)

Ist dir etwas in der Wortwahl von Vers 27 aufgefallen? Schauen wir nochmal nach. „Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn.“ Wenn wir hier anhalten, könnten wir denken, dass nur der Mann in Gottes Bild erschaffen wurde. Aber der Vers geht weiter: „männlich und weiblich erschuf er sie.“ Sowohl der männliche Mensch als auch der weibliche wurden im Bild Gottes geschaffen. Im Englischen bedeutet „Woman“ wörtlich „man with a womb“ – womb man. [Anmerkung des Übersetzers: Korrektur im nächsten Video] Unsere reproduktiven Fähigkeiten haben nichts damit zu tun, im Bilde Gottes erschaffen zu sein. Während unsere physische und psychische Zusammensetzung unterschiedlich ist, ist es das Wesen des Menschen, dass wir, männlich und weiblich, Kinder Gottes in seinem Bilde sind.

Sollten wir ein Geschlecht als Gruppe herabsetzen, setzen wir Gottes Schöpfung herab. Denken wir daran, dass beide Geschlechter, männlich und weiblich, in Gottes Bild erschaffen sind. Wie könnten wir jemanden, der im Bilde Gottes gemacht wurden, geringschätzig behandeln, ohne Gott selbst ebenso?

Da ist noch etwas von Interesse, das aus diesem Bericht entnommen werden kann. Das hebräische Wort, das in 1. Mose mit „Rippe“ übersetzt wird, ist „tsela“. Von den 41 Mal, in denen es in den hebräischen Schriften verwendet wird, finden wir nur hier die Übersetzung „Rippe“. Sonst ist es ein allgemeinerer Begriff mit der Bedeutung ‚Seite von etwas‘. Die Frau wurde nicht aus den Füßen des Mannes gemacht, noch von seinem Kopf, sondern seiner Seite. Worauf mag das hindeuten? Ein Hinweise kommt aus 1. Mose 2:18. Nun, bevor wir das lesen: Du magst bemerkt haben, dass ich aus der Neuen Welt Übersetzung der Heiligen Schriften zitiert habe, herausgegeben von der Wachtturm, Bibel & Traktat Gesellschaft. Das ist eine oft kritisierte Ausgabe der Bibel. Aber sie hat ihre guten Punkte und Anerkennung sollte man geben, wo sie angebracht ist. Ich habe noch keine Bibelübersetzung ohne Fehler und Voreingenommenheit gefunden. Die verehrte King James Version macht da keine Ausnahme. Jedoch sollte ich betonen, dass ich die 1984er Ausgabe der Neuen Welt Übersetzung der 2013 Ausgabe vorziehe. Diese ist tatsächlich überhaupt keine Übersetzung. Es ist nur eine überarbeitete Version der 1984 Ausgabe. Leider hat das Redaktionskomitee im Versuch die Sprache zu vereinfachen auch eine ziemliche JZ Voreingenommenheit hineingebracht. Daher versuche ich, diese Edition zu vermeiden, welche die Zeugen „das Silber-Schwert“ wegen seines grauen Umschlags nennen.

Alles in allem, der Grund, warum ich die Neue Welt Übersetzung hier verwende, ist, dass von den Dutzenden Ausgaben, die ich geprüft habe, sie, wie ich denke, eine der besten Wiedergaben von 1. Mose 2:18 hat:

„Und Jehova Gott sprach weiter: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen
als sein Gegenstück.“

(1. Mose 2:18, NWÜ 1984)

Hier wird auf die Frau als sowohl ein Helfer des Mannes als auch ein Gegenstück Bezug genommen. Das mag auf den ersten Blick erniedrigend erscheinen. Aber denken wir daran, das ist die Übersetzung von etwas, das in Hebräisch vor über 3.500 Jahren aufgezeichnet wurde. Also müssen wir zum Hebräischen gehen, um die damalige Bedeutung zu verstehen.

Beginnen wir mit “Gehilfin”. Das hebräische Wort ist ‘ezer’. Im Deutschen verbindet man sofort eine untergeordnete Rolle mit jemandem, der “Gehilfe” genannt wird. Wenn wir jedoch die 21 Stellen mit diesem Wort in den hebräischen Schriften durchgehen, werden wir sehen, dass es oft in Bezug auf den allmächtigen Gott gebraucht wird. Wir würden niemals Jehova in einer untergeordneten Rolle sehen, oder? Es ist tatsächlich ein edles Wort, das oft für jemanden verwendet wird, der einem Hilfsbedürftigen hilft, um Beistand, Trost und Erleichterung zu geben.

Schauen wir uns nun das andere Wort in der NWÜ an: “Gegenstück”. Dictionary.com gibt für “complement” eine Definition, die hier passt, denke ich. Es ist “eines von zwei Teilen oder Dingen, die nötig sind, um das Ganze zu ergeben; Gegenstück” Eines von zwei Teilen, das nötig ist, um das ganze zu ergeben. Oder ein Gegenstück. Von Interesse ist die Wiedergabe dieses Verses in Young’s Literal Translation:

“Und Jehova Gott sagte, ‘Nicht gut für den Mann alleine zu sein, ich werde ihm einen Helfer machen — als sein Gegenstück’.

Ein Gegenstück ist ein gleiches, aber entgegengesetztes Teil. Denken wir daran, dass die Frau aus der Seite des Mannes gemacht wurde. Seite an Seite, Stück und Gegenstück. Es gibt hier nichts, was auf eine Beziehung zwischen Chef und Angestelltem, König und Untertan, Herrscher und Beherrschtem hinweisen würde.

Das ist es, warum ich die NWÜ gegenüber den meisten anderen Ausgaben bevorzuge, wenn es um diesen Vers geht. Die Frau einen “geeigneten Helfer” zu nennen, wie das viele Ausgaben tun, lässt es klingen, als ob sie eine wirklich gute Assistentin wäre. Das ist nicht der Gedanke dieses Verses unter Berücksichtigung des Kontext.

Am Anfang gab es ein Gleichgewicht in der Beziehung zwischen dem Mann und der Frau, Stück und Gegenstück. Wie sich das entwickelt hätte, wenn sie Kinder bekommen und die menschliche Bevölkerung wachsen würde,
ist reine Mutmaßung. Es ging erst schief, als das Paar sündigte und Gottes liebevolle Fürsorge zurückwies. Das Ergebnis zerstörte das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Jehova sagte Eva:

“dein tiefes Verlangen wird nach deinem Mann sein, und er wird über dich herrschen.”

(1. Mose 3:16 NWÜ)

Gott brachte nicht diese Änderung in der Beziehung von Mann und Frau über sie. Das ergab sich ganz natürlich aus dem Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern, das der zerstörerische Einfluß der Sünde bewirkte. Bestimmte Eigenschaften würden vorherrschend werden. Man muss sich nur ansehen, wie Frauen heute in verschiedenen Kulturen auf der Erde behandelt werden, um zu sehen, wie genau Gottes Vorhersage war.

In Anbetracht dessen suchen wir als Christen nicht nach Entschuldigungen für unangebrachtes Verhalten zwischen den Geschlechtern. Wir erkennen an, dass sündige Tendenzen am Werk sein mögen, aber wir bemühen uns, Christus nachzuahmen. Und so widerstehen wir dem sündigen Fleisch. Wir arbeiten daran, den ursprünglichen Maßstab, den Gott als Anleitung für die Beziehung zwischen den Geschlechtern beabsichtigte, zu erreichen. Daher müssen christliche Männer und Frauen daran arbeiten, das durch die Sünde des ersten Paares verlorene Gleichgewicht, wieder zu finden.

Aber wie kann das erreicht werden? Die Sünde hat doch einen so gewaltigen Einfluß. Wir können es, indem wir Christus nachahmen. Als Jesus kam, bekräftigte er nicht alte Stereotypen, sondern stattdessen legte er die Grundlage für die Kinder Gottes, das Fleisch zu überwinden und die neue Persönlichkeit zu entwickeln, die nach seinem Muster für uns gemacht wurde. Epheser 4:20-24 sagt:

“Ihr aber habt den Christus nicht so kennengelernt, sofern ihr ihn überhaupt gehört habt und durch ihn belehrt worden seid, so wie [die] Wahrheit in Jesus ist, daß ihr die alte Persönlichkeit ablegen sollt, die eurem früheren
Wandel entspricht und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird;
daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.”

(Epheser 4:20-24)

Kolosser 3:9-11 sagt uns:

“Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen [Persönlichkeit], die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat, wo weder Grieche noch Jude ist, weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit, Ausländer, Skỵthe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen ist.”

(Kolosser 3:9-11)

Wir müssen viel lernen. Aber zuerst müssen vieles vergessen. Wir werden damit anfangen, uns anzusehen, welche Rolle Gott Frauen gemäß der Bibel zugewiesen hat. Das wird das Thema unseres nächsten Videos sein.


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