Der Kanon – Teil 1: Warum das Wissen darüber so wichtig ist

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Von Christian


Fragt man gläubige Christen, von wem die Bibel stammt, wird man oft hören: Von Gott. Möglicherweise auch mit der Formulierung: Die Bibel ist von Gott inspiriert. Aber was bedeutet das genau? Hier ein paar Möglichkeiten:

  • Es ist das ‚Wort Gottes‘. Wenn ich die Bibel lese, spricht Gott zu mir.
  • So, wie ich den Text lese, ist das von Gott für mich. Jeder Satz, jedes Wort, jedes Satzzeichen und die Absätze sind so, wie Gott es wollte. Der heilige Geist hat das bewirkt.
  • Das haben zwar Menschen geschrieben, aber Gott hat sie dazu inspiriert.

Damit ist aber immer noch nicht klar, wie das genau zu verstehen ist. Hat Gott den Geist der Menschen kontrolliert und sie schrieben wie ein Roboter oder war ihre Rolle die einer Art Schreibmaschine? Waren sie in der Lage, die Wörter und Sätze selbst zu wählen? Hat er im voraus die Evangelien und Briefe genau so geplant? Gab es nur genau die vier Evangelien und Briefe, die wir heute in den Bibeln finden?

Man könnte hier noch mehr Fragen hinzufügen. Aber eigentlich geht es darum, welche Annahmen wir beim Lesen der Bibel bewusst oder unbewusst haben.

Dabei kann es leicht passieren, dass wir von gewissen Annahmen ausgehen – zum Teil aufgrund früherer Indoktrination – und bezüglich der Bibel Dinge behaupten, welche weder der Bibel noch den Tatsachen gerecht werden. Werden wir dann mit Fakten konfrontiert, welche unsere Annahmen widerlegen, werden wir oder andere von der Bibel enttäuscht sein. Obwohl sie doch von unseren Annahmen und Behauptungen enttäuscht sein müssten.

In den nächsten Beiträgen zu diesem Thema soll es daher um einige Fakten in Bezug auf den Kanon der christlichen Schriften (‚Neues Testament‘) gehen. Ein gläubiger Christ muss diese kennen, um eine gute Grundlage für seinen Glauben zu haben. Sonst könnte es einem gehen, wie Jesus es in einem Gleichniss beschrieb:

Darum gleicht jeder, der auf diese meine Worte hört und sie befolgt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und das Hochwasser steigt, wenn der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stürzt es nicht ein, denn es ist auf Felsen gegründet. Doch wer meine Worte hört und sich nicht danach richtet, gleicht einem unvernünftigen Mann, der sein Haus einfach auf den Sand setzt. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und das Hochwasser steigt, wenn der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, bricht es zusammen und wird völlig zerstört.“

(Matthäus 7:24-27 NEÜ)

Im Kontext warnt Jesus:

„An jenem Tag ‹des Gerichts› werden viele zu mir sagen: ‘Herr, haben wir nicht mit deinem Namen geweissagt? Herr, haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen Wunder getan? Doch dann werde ich ihnen unmissverständlich erklären: ‘Ich habe euch nie gekannt! Macht euch fort! Ihr habt nie auf mich gehört.’”‘“

(Matthäus 7:22 NEÜ)

Es ist fast schon beunruhigend zu lesen, dass viele Menschen in der Lage wären, ganz erstaunliche Dinge zu tun, angeblich im Namen Jesu, und wie überzeugt sie dabei sind, dabei das zu tun, was Jesus wollte. Doch das ist keine Garantie dafür, dass man in Jesu Augen das Richtige tut.

Daher leitet Jesus den Vergleich mit dem Haus auf Sand oder Fels mit dem Wort „Darum …“ ein. Doch um Jesu Worte, wie er sagte, ‚zu hören und zu befolgen‘, müssen wir sicherstellen, dass wir in der Bibel auch wirklich diese lesen.

Darum wird es in dieser Serie gehen.


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