Weizenfeld mit Sonnenuntergang

Die Rolle der Frauen in der christlichen Versammlung – Teil 3: Kann eine Frau ein Dienstamt haben?

Video "Die Rolle der Frauen in der christlichen Versammlung (Teil 3): Kann eine Frau ein Dienstamt haben?"

Das ist das dritte Video in unserer Serie über die Rolle von Frauen in der Christenversammlung. Warum gibt es so viel Widerstand dagegen, dass Frauen eine größere Rolle in der Christenversammlung haben könnten? Vielleicht deswegen:

Was du in dieser Grafik siehst, ist typisch für organisierte Religion. Ob du ein Katholik, ein Protestant, ein Mormone, oder wie in diesem Fall ein Zeuge Jehovas bist, eine kirchliche Hierarchie von menschlicher Autorität ist das, was du von deiner Religion erwarten musst. Und so entsteht die Frage: Wie passen Frauen in diese Hierarchie hinein?

Das ist die falsche Frage. Und das ist der Hauptgrund, warum es so schwierig ist, die Frage der Rolle von Frauen in der Christenversammlung aufzulösen. Wie du siehst, beginnen wir alle unsere Forschung auf der Grundlage einer fehlerhaften Annahme. Der Annahme, dass eine kirchliche Hierarchie der Weg ist, den Jesus zur Organisation des Christentums vorgesehen hatte. Das ist es nicht! 

Im Gegenteil, wenn du dich gegen Gott aufstellst, dann ist es das, was du tun must. Du stellst Männer auf, die seinen Platz einnehmen. 

Schauen wir uns die Grafik nochmal an.

Wer ist der Anführer der christlichen Versammlung? Jesus Christus. Wo ist Jesus Christus in dieser Grafik? Er ist nicht da. Jehova ist da, aber er ist nur eine Galionsfigur. Die Spitze der Machtpyramide ist die Leitende Körperschaft. Und alle Autorität kommt von ihr.
Wenn du an mir zweifelst, geh, und frag einen Zeugen Jehovas, was sie tun würden, wenn sie etwas in der Bibel lesen, das im Widerspruch zu etwas ist, was die leitende Körperschaft sagt. Wem würden sie gehorchen, der Bibel oder der Leitenden Körperschaft? Wenn du das tust, wirst du deine Antwort bekommen, warum kirchliche Hierarchien ein Mittel sind, sich Gott entgegen zu stellen, nicht ihm zu dienen. Natürlich werden vom Papst oder Erzbischof bis zum Präsidenten und der leitenden Körperschaft alle das leugnen. Aber ihre Worte bedeuten nichts. Ihre Handlungen und die ihrer Nachfolger sprechen die Wahrheit. 

In diesem Video werden wir verstehen, wie man das Christentum organisiert, ohne in die Falle zu tappen, die zur Unterwerfung unter Menschen führt.

Unser Leitprinzip kommt von den Lippen keines Geringeren als unseres Herrn Jesus Christus:

„Ihr wißt, dass die Herrscher dieser Welt über ihre Menschen herrschen, und Amtsträger ihre Macht über die Untergebenen zur Schau stellen. Aber unter euch wird es anders sein. Wer immer unter euch ein Anführer sein will, muss euer Diener sein, und wer immer unter euch der Erste sein will, muss euer Sklave werden. Denn selbst der Sohn des Menschen kam, nicht um bedient zu werden, sondern anderen zu dienen und sein Leben als Opfer für viele zu geben.“ (Matthäus 20:25-28 NLT)

Es geht nicht um Führungsmacht. Es geht um Dienen.

Wenn wir das nicht in unseren Kopf bekommen, werden wir niemals die Rolle von Frauen verstehen. Denn dazu müssen wir zuerst die Rolle von Männern verstehen.

Es gibt Leute, die mir vorwerfen, ich würde versuchen, meine eigene Religion zu starten, oder versuchen Nachfolger zu bekommen. Ich bekomme ständig diesen Vorwurf. Warum? Weil sie sich keine andere Motivation vorstellen können. Und warum? Der Apostel Paulus erklärt: 

„Ein physischer Mensch aber nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm Torheit; und er kann [sie] nicht erkennen, weil sie geistig beurteilt werden. Der Geistesmensch dagegen beurteilt tatsächlich alle Dinge, er selbst aber wird von keinem Menschen beurteilt.“ (1. Korinther 2:14, 15 NWT)

Wenn du ein Geistesmensch bist, wirst du verstehen, was Jesus damit meinte, als er sagte, dass diejenigen, die führen wollen, Sklaven werden müssen. Wenn du es nicht bist, verstehst du es nicht. Diejenigen, die sich selbst über die Herde Gottes in eine Machtposition setzen sind physische Menschen. Die Wege des Geistes sind ihnen fremd. 

Lass uns unsere Herzen für die Führung des Geistes öffnen. Keine vorgefassten Meinungen. Keine Voreingenommenheit. Unser Sinn ist offen. Wir fangen mit einer umstrittenen Passage aus dem Brief an die Römer an. 

„Ich empfehle euch Phọ̈be, unsere Schwester, die eine Dienerin (minister, engl.) der Versammlung in Kenchrẹä ist, damit ihr sie auf eine Weise im Herrn willkommen heißt, wie es für die Heiligen würdig ist, und ihr beisteht in irgendeiner Sache, in der sie euch benötigen mag, denn sie selbst hat sich auch als eine Verteidigerin vieler erwiesen, ja meiner selbst.“ (Römer 16:1,2 NWÜ)

Ein Durchsicht der verschiedenen Bibelübersetzungen auf biblehub.com zeigt, dass die häufigste Wiedergabe für „Dienerin“ in Vers 1 diese ist: „…Phöbe, eine Dienerin (servant, engl.) der Kirche…“

Seltener ist „Diakon, Diakonin, Leiter, im Dienst“.

Das griechische Wort ist ‚diakonos‘, das „Diener“ (“a servant, minister”, engl.) gemäß Strong’s   Konkordanz bedeutet. Es wird verwendet, um eine „Bedienung, Diener; jeden, der einen Dienst erweist, einen Verwalter“ zu bezeichnen.

Viele Männer in den christlichen Gemeinden werden kein Problem damit haben, eine Frau als Bedienung, Diener oder jemanden, der einen Dienst erweist, zu sehen. Aber als Verwalter? Nicht so sehr. Und ja, hier ist das Problem. Für die meisten organisierten Religionen ist ein ‚diakonos‘ eine offizielle Ernennung innerhalb der Kirche oder Gemeinde. Für Jehovas Zeugen bezieht es sich auf einen Dienstamtgehilfen. Das sagt Der Wachtturm zu diesem Thema: 

„Ebenso ist der Titel ‚Diakon‘ eine falsche Übersetzung des griechischen ‚diákonos‘,   was tatsächlich ‚Dienstamtgehilfe‘ meint. An die Philipper schrieb Paulus: „An alle Heiligen in Gemeinschaft mit Jesus Christus die in Philippi sind, zusammen mit den Aufsehern und Diestamtgehilfen.““ (w55 5/1 S. 264 engl.; siehe auch w53 9/15 S. 555 engl.)

Der neueste Verweis auf das griechische Wort diákonos in den Wachtturm Publikationen, der sich auf Dienstamtgehilfen bezieht, stammt aus dem Jahr 1967, und bezieht sich auf das gerade erschienene Buch ‚Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes“: 

„Bei sorgfältigem Lesen wirst du anerkennen, dass in der christlichen Gemeinde epískopos [Aufseher] und diákonos [Dienstamtgehilfe] sich gegenseitig ausschliessende Begriffe sind, wohingegen presbýteros [älterer Mann] sowohl auf einen epískopos oder einen diákonos angewandt werden kann.“ (w67 1/1 S. 28 engl.)

Ich finde es merkwürdig und bemerkenswert, dass die einzige Bezugnahme in den Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas, die diákonos mit dem Amt des „Dienstamtgehilfen“ in Verbindung bringt, mehr als ein halbes Jahrhundert zurück liegt. Es ist fast so, als ob sie nicht wollen, dass Zeugen von heute keine Verbindung machen können. Die Schlußfolgerung ist unbestreitbar. Wenn A = B und A = C, dann ist B = C. 

Oder wenn:

diákonos = Phöbe
und
diákonos = Dienstamtgehilfe
dann
ist Phöbe = Dienstamtgehilfe

Um diese Schlussfolgerung geht kein Weg vorbei. Also beschlossen sie, es zu ignorieren und hoffen, niemand bemerkt es. Denn es anzuerkennen, bedeutet, dass Schwestern im Amt des Dienstamtgehilfen ernannt werden können.

Gehen wir nun zum Vers 2. Das Schlüsselwort im Vers 2 in der Neuen-Welt-Übersetzung ist „Verteidigerin“ in „denn sie selbst hat sich auch als eine Verteidigerin vieler erwiesen.“ Dieses Wort hat noch mehr verschiedene Wiedergaben in den Übersetzungen auf biblehub.com: 

Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen ‚Leiter‘ und ‚guter Freund‘, und zwischen ‚Förderer‘ und ‚Helfer‘. Also was bedeutet es?

Wenn du deswegen in einem Dilemma bist, dann vielleicht, weil du immer noch in dem Gedanken gefangen bist, eine Führungsrolle in der Versammlung zu etablieren. Denk dran, wir sollen Sklaven sein. Einer ist unser Führer, der Christus. (Matthäus 23:10)

Ein Sklave kann Angelegenheiten regeln. Jesus fragte seine Jünger, wer der treue und verständige Sklave sein würde, den sein Herr über alle sein Hausknechte einsetzen würde, um ihnen Speise zur rechten Zeit zu geben. Wenn ein diákonos sich auf eine Bedieung beziehen kann, dann passt doch der Vergleich, oder nicht? Ist es nicht die Bedienung, die dir das Essen zur richtigen Zeit bringt? Sie bringen dir zuerst die Vorspeise, dann den Hauptgang, und wenn es Zeit ist, die Nachspeise. 

Es scheint doch so, dass Phöbe die Führung darin übernahm, als diákonos zu wirken, eine Dienerin für Paulus. Ihr wurde so sehr vertraut, das Paulus den Brief an die Römer anscheinend durch sie sandte. Und er ermuntert diese, sie so Willkommen zu heißen, wie sie ihn Willkommen heißen würden. 

Mit der Denkweise, dass Führung in der Gemeinde bedeutet, ein Sklave für andere zu werden, betrachten wir einmal Pauli Worte an die Epheser und Korinther. 

„Und Gott hat die Betreffenden in der Versammlung gesetzt: erstens Apostel; zweitens Propheten; drittens Lehrer; dann Machttaten; dann Gaben der Heilungen; Hilfeleistungen, Fähigkeiten zu leiten, verschiedene Arten von Zungen (1. Korinther 12:28)

„Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer,“ (Epheser 4:11)

Der physische Mensch wird annehmen, dass Paulus hier eine Hierarchie von Autorität aufzeichnet, eine Hackordnung, wenn du so willst.

Wenn ja, dann schafft er damit ein bedeutendes Problem für diejenigen, die so eine Sicht einnehmen. Aus unseren vorherigen Videos habe wir gesehen, dass weibliche Propheten sowohl zur Zeit Israels als auch in christlicher Zeit existierten, was sie auf Platz 2 der Hackordnung bringt. Aber moment, wir haben auch gelernt, dass eine Frau, Junia, ein Apostel war, was ihr erlaubt, Platz 1 in dieser Hierarchie einzunehmen, wenn es denn so wäre.

Das ist ein gutes Beispiel, wie oft wir in Schwierigkeiten geraten, wenn wir die Schrift mit vorgefassten Meinungen oder auf Basis unbezweifelter Annahmen zu verstehen versuchen. In diesem Fall ist es die Annahme, dass eine Art von Autoritäts- Hierarchie in der Christengemeinde existieren muss, damit sie funktioniert. Sie existiert in so ziemlich jeder christlichen Konfession auf der Erde. Aber bedenkt man die katastrophale Geschichte all solcher Gruppen, haben wir um so mehr Gründe, dass unsere Voraussetzung die richtige ist. Ich meine, schau dir an, was diejenigen, die unter einer kirchlichen Hierarchie anbeten – schau was sie in Bezug auf die Verfolgung der Kinder Gottes angerichtet haben. Die Geschichte der Katholiken, Lutheraner, Calvinisten, Jehovas Zeugen, und vieler anderer ist schrecklich und böse.

Also, was wollte Paulus denn sagen?

In beiden Briefen spricht Paulus über Gaben, die verschiedenen Männern und Frauen gewährt wurden, um den Leib des Christus aufzubauen. Als Jesus ging, waren die ersten, die so die Gaben nutzten, die Apostel. Petrus sagte zu Pfingsten die Ankunft von Propheten voraus. Diese halfen der Entwicklung der Gemeinde während Christus Dinge enthüllte, neue Verständnisse. So wie Männer und Frauen in der Erkenntnis wuchsen, wurden sie Lehrer, um andere zu unterweisen, lernend von den Propheten. Mächtige Taten und Gaben des Heilens halfen, die gute Botschaft zu verbreiten und andere zu überzeugen, dass dies nicht nur eine Gruppe von naiven Außenseitern war. Während deren Zahl wuchs, wurden welche mit der Fähigkeit zu verwalten und zu führen gebraucht. Zum Beispiel die sieben geistig gesinnten Männer, die zur Aufsicht über die Verteilung von Nahrung ausgewählt wurden. (Apg. 6:1-6). Als die Verfolgung zunahm und die Kinder Gottes in die Nationen zerstreut wurden, wurde die Gabe des Zungenredens gebraucht, um die gute Botschaft schnell zu verbreiten.

Ja, wir sind alle Brüder und Schwestern, doch unser Anführer ist nur einer, der Christus. Beachten wir die Warnung, die er gab: „Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden …“ (Matthäus 23:12) Vor kurzem hat sich die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas selbst erhöht, indem sie sich selbst zum ‚treuen und verständigen Sklaven‘ erklärte, den Christus über seine Hausknechte erwählt hat.

Im letzten Video haben wir gesehen, wie die Leitende Körperschaft versucht hat, die Rolle der Richterin Deborah in Israel herunterzuspielen, indem sie behauptet, der echte Richter wäre ein Mann gewesen, Barak. Wir sahen, wie sie ihre Übersetzung eines Frauen-Namens, Junia, in einen Männer-Namen, Junias geändert haben, um zu vermeiden, zugeben zu müssen, dass es einen weiblichen Apostel gab. Nun verstecken sie die Tatsache, dass Phöbe, gemäß ihrer eigenen Bezeichnung, ein Dienstamtgehilfe war. Haben sie noch etwas anders geändert, um ihr kirchliches Priestertum zu stützen, die lokale Gruppe der ernannten Ältesten?

Schauen wir, wie die Neue-Welt-Übersetzung diese Passage wiedergibt:

„Jedem von uns nun ist unverdiente Güte verliehen worden, so wie der Christus die freie Gabe zugemessen hat. Deshalb sagt er: „Als er auffuhr in die Höhe, führte er Gefangene hinweg; er gab Gaben [in Form von] Menschen.“ (Epheser 4:7,8)

Der Übersetzer führt uns in die Irre durch die Formulierung „[in Form von] Menschen.“ Das führt uns zu der Schlussfolgerung, dass einige Männer besonders sind, sie wurden uns vom Herrn geschenkt.
Schaut man in die Interlinear Übersetzung, finden wir „Gaben den Menschen“.

„Gaben den Menschen“ ist die korrekte Übersetzung, nicht „Gaben [in Form von] Menschen“, wie es die Neue-Welt-Übersetzung wiedergibt.

In der Tat, hier ist eine Liste von über 40 Übersetzungen und die Einzige davon, die den Vers mit „[in Form von] Menschen“ wiedergibt, wird von der Wachtturm, Bibel & Traktat Gesellschaft produziert. Das ist offensichtlich das Ergebnis von Voreingenommenheit, mit der Absicht, diesen Bibelvers als Mittel zu verwenden, um die Autorität der von der Organisation ernannten Ältesten über die Herde zu stärken.

Doch da ist noch mehr. Wenn wir nach einem passenden Verständnis dessen suchen, was Paulus sagt, sollten wir die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass das Wort, das er für „Menschen“ (men, engl.) verwendet, ‚anthrópos‘ ist, nicht anēr.  Anthrópos bezieht sich sowohl auf Männer als auch Frauen. Es ist ein allgemeiner Begriff. „Mensch“ (Human, engl.) würde eine gute Wiedergabe sein, denn es ist geschlechtsneutral. Wenn Paulus ‚anēr‘ verwendet hätte, hätte er sich spezifisch auf Männer bezogen.

Paulus sagt, dass die Gaben, die er auflisten wird, sowohl männlichen als auch weiblichen Gliedern des Leibes Christi gegeben wurden. Keine dieser Gaben ist exklusiv nur für ein Geschlecht und für das andere nicht. Keine dieser Gaben ist exklusiv nur männlichen Gliedern der Versammlung gegeben worden.
Daher geben verschieden Übersetzungen das so wieder. 

In Vers 11 beschreibt er die Gaben:

„Er gab einige als Apostel; und einige als Propheten; einige als Evangelisten; einige als Hirten und Lehrer; zur Vervollkommnung der Heiligen, zur Arbeit des Dienens, zum Auferbauen des Körpers Christi; bis wir alle die Einheit im Glauben erreichen, und der Erkenntnis über den Sohn Gottes, zum voll erwachsenen Menschen, zum Maß des Wuchses der Fülle des Christus; dass wir nicht mehr länger Kinder sind, hin und her gerissen und von jedem Wind der Lehre umher geworfen, durch die Hinterlist von Menschen, durch Schläue, nach der List des Irrtums; sondern in Liebe Wahrheit redend, mögen wir in allen Dingen in ihn wachsen, der der Anführer ist, Christus; von dem aus der ganze Körper, zusammengefügt und verbunden durch das, was jedes Gelenk beiträgt, gemäß der Weise und dem Maß jedes einzelnen Teils, lässt er den Körper zur eigenen Auferbauung wachsen in Liebe.“ (Epheser 4:11-16 WEB [World English Bible])

Unser Körper besteht aus vielen Gliedern, jedes mit mit seiner eigenen Funktion. Und doch gibt es nur einen Kopf, der alles lenkt. In der Christenversammlung gibt es nur einen Anführer, den Christus. Jeder von uns ist ein Mitglied, das mit dazu beiträgt, das alle in Liebe Nutzen haben.

Wenn wir den nächsten Teil aus der New International Version lesen, frag dich selbst: Wo passe ich in diese Liste? 

„Nun seid ihr der Körper Christi, und jeder von euch ist ein Teil davon. Und Gott hat in der Kirche zu aller erst Apostel gegeben, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Zeichen, dann Gaben des Heilens, der Hilfe, der Anleitung, und verschiedene Arten von Zungen. Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Vollbringen wir alle Zeichen? Haben wir alle die Gabe des Heilens? Sprechen wir alle in Zungen? Übersetzen wir alle? Nun wünscht euch eifrig die größeren Gaben. Und noch werde ich euch den allerbesten Weg zeigen.“ (1. Korinther 12:28-31 NIV)

Alle diese Gaben werden nicht nur ernannten Leitungspersonen gegeben, sondern um den Körper des Christus mit fähigen Dienern auszustatten, um dessen Bedürfnissen zu dienen.

Wie schön Paulus beschreibt, wie die Versammlung sein sollte. Und was für ein Gegensatz das zu dem ist, wie die Dinge in der Welt sind, und in diesem Zusammenhang, in den meisten Religionen, die für sich den christlichen Standard beanspruchen. Noch bevor er diese Gaben auflistet, rückt er sie in die richtige Perspektive:

„Im Gegenteil, die Teile des des Körpers, die schwächer scheinen, sind unverzichtbar, und die Teile, von denen wir denken, dass sie weniger ehrenhaft sind, behandeln wir mit besonderer Ehre. Und die Teile, die man nicht zeigt, werden mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt, während unsere vorzeigbaren Teil keine besondere Behandlung benötigen. Aber Gott hat den Körper zusammen gefügt, und gab den Teilen größere Ehre, denen sie fehlte, so dass es keine Teilung im Körper gab, sonder dass die Teile sich auf gleiche Weise umeinander kümmern. Wenn ein Teil leidet, leidet jedes Teil mit; wenn ein Teil geehrt wird, freut sich jedes Teil mit.“ (1. Korinther 12:22-26 NIV)

Gibt es einen Teil deines Körpers, den du verachtest? Gibt es irgendein Glied deines Körpers, dass du abhauen würdest? Vielleicht einen kleinen Zeh oder Finger? Ich bezweifle es. Und so ist das mit der Christenversammlung. Selbst der kleinste Teil ist extrem wertvoll.

Aber was meinte Paulus, wenn er sagt, dass wir uns um die größeren Gaben bemühen sollten? In Anbetracht all dessen, was wir besprochen haben, kann er uns nicht gedrängt haben, prominenter zu werden, sondern im Gegenteil, größere Gaben des Dienens meint er.

Wieder sollten wir uns dem Kontext zuwenden. Aber bevor wir das tun, sollten wir im Sinn behalten, dass die Kapitel- und Verseinteilung in den Bibelübersetzungen nicht existierten, als die Worte im Original geschrieben wurden. Also lesen wir den Kontext in dem Bewusstsein, dass ein Wechsel des Kapitels nicht einen Wechsel im Gedanken oder des Themas bedeutet. Tatsächlich führt in diesem Fall der Gedanke von Vers 31 direkt in das Kapitel 13 Vers 1. 

Paulus fängt damit an, die gerade beschriebenen Gaben mit Liebe zu vergleichen und zeigt, dass sie alle ohne Liebe nichts sind.

„Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen rede, aber nicht Liebe habe, bin ich ein tönendes [Stück] Erz oder eine schallende Zimbel geworden. Und wenn ich die Gabe des Prophezeiens habe und mit allen heiligen Geheimnissen und aller Erkenntnis vertraut bin und wenn ich allen Glauben habe, um Berge zu versetzen, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeile, um andere zu speisen, und wenn ich meinen Leib hingebe, um mich zu rühmen, aber nicht Liebe habe, so nützt es mir nichts. (1. Korinther 13:1-3 NWÜ)

Lass uns ganz klar darin sein, was unser Verständnis und die Anwendung dieser Verse betrifft. Es ist egal, für wie wichtig du dich hältst. Es ist egal, welche Ehre andere dir zeigen. Es ist egal, wie schlau oder gut ausgebildet du bist. Es ist egal, ob du ein wunderbarer Lehrer oder eifriger Prediger bist. Wenn nicht Liebe dich motiviert, ist alles, was du tust, nichts. Nichts. Wenn wir keine Liebe haben, zählt alles was wir tun hierzu: „Ohne Liebe bist du nur eine Menge Krach.“ Paulus fährt fort: 

„Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen. Sie rechnet das Böse nicht an. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe versagt nie. Seien es aber [Gaben des] Prophezeiens, sie werden weggetan werden; seien es Zungen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“ (1. Korinther 13:4-8 NWÜ)

Das ist Liebe von höchstem Rang. Das ist die Liebe, die Gott zu uns hat. Das ist die Liebe, die Christus für uns hat. Diese Liebe „sucht nicht ihre eigenen Interessen.“ Diese Liebe sucht das Beste für unsere Lieben. Diese Liebe schließt niemanden von irgendeiner Ehre oder einem Privileg der Anbetung aus oder einer anderen Art von Beziehung mit Gott, zu der sie berechtigt ist.

Die Schlussfolgerung aus all diesem ist anscheinend, dass das Bemühen um diese größeren Gaben durch Liebe heute nicht zu Prominenz führen soll. Bei dem Bemühung um die größeren Gaben geht es um das Bemühen um besseren Dienst für andere, den Bedürfnissen einer anderen Person und dem ganzen Leib des Christus zu dienen. Wenn du dich um die besten Gaben bemühen willst, bemühe dich um Liebe.
Durch Liebe können wir das ewige Leben fest ergreifen, das den Kindern Gottes angeboten wird.

Bevor wir abschließen, wollen wir zusammenfassen, was wir gelernt haben. 

1) Frauen wurden von Gott zur Zeit der Israeliten und in christlicher Zeit als Propheten, Richter und sogar Retter gebraucht.
2) Ein Prophet kommt zuerst, denn ohne das inspirierte Wort Gottes – ausgesprochen durch den Propheten – hätte der Lehrer nichts Wertvolles zu lehren.
3) Gottes Gaben der Apostel, Propheten, Lehrer, Heiler, und so weiter, wurden nicht nur Männern gegeben, sondern Männern und Frauen.
4) Eine menschliche Machtstruktur oder kirchliche Hierarchie ist die Art der Welt, über andere zu herrschen.
5) In der Versammlung müssen diejenigen, die führen wollen, Sklaven der anderen werden.
6) Die Gabe des Geistes, um die wir uns alle bemühen sollen, ist Liebe.
7) Schließlich haben wir nur einen Führer, den Christus, aber wir alle sind Brüder und Schwestern.

Was bleibt, ist die Frage, was einen epískopos („Aufseher“) und presbýteros („älterer Mann“) in der Versammlung ausmacht. Sollten diese als Titel betrachtet werden für ein offizielles Amt oder Einrichtung innerhalb der Versammlung? Und wenn ja, gehören Frauen möglicherweise auch dazu? 

Bevor wir diese Frage allerdings angehen können, haben wir uns mit etwas Dringenderem zu beschäftigen. 

Paulus sagt den Korinthern, dass eine Frau schweigen sollte und dass es für sie eine Schande wäre, in der Versammlung zu sprechen. Er sagt Timotheus, dass es einer Frau nicht erlaubt ist, sich die Autorität eines Mannes anzueignen. Zusätzlich sage er uns, dass das Haupt einer jeden Frau der Mann ist. (1. Korinther 14:33-35; 1. Timotheus 2:11,12; 1. Korinther 11:3)

Wie kann das sein, in Anbetracht dessen, was wir bisher gelernt haben? Scheint das nicht dem zu widersprechen, was wir bisher gelernt haben? Wie kann zum Beispiel eine Frau in der Versammlung aufstehen und prophezeien, wo doch Paulus selbst sagt, dass sie das kann, während er gleichzeitig sagt, sie muss still bleiben? Wird von ihr erwartet, mit Gesten und Zeichensprache zu prophezeien? Der Widerspruch darin ist offensichtlich. Nun, das wird wirklich die Macht des logischen Denkens durch Exegese auf den Prüfstand stellen, aber das lassen wir für unser nächstes Video.

Wie immer bedanke ich mich für deine Unterstützung und Ermunterung.


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