Weizenfeld mit Sonnenuntergang

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Matthäus 24:39 Ahnten die Menschen nichts von der Flut?

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φιλαλήθης
(@philalithis)
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Manche Übersetzungen erwecken den Anschein, also ob die armen Menschen nichts von der Flut ahnten und dann vernichtet wurden:

„Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.“ (Matthäus 24:38, 39 Einheitsübersetzung 2016)

„Damals vor der großen Flut aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie merkten nichts, bis die Flut hereinbrach und sie alle hinwegraffte. So wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“ (Matthäus 24:38, 39 Neue Genfer Übersetzung)

Um diesen Eindruck zu vermeiden, übersetzt die Neue-Welt-Übersetzung wie folgt – und wurde dafür kritisiert:

„und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein.“ (NWÜ)

„und sie nahmen keine Notiz von allem, bis die Sintflut kam und sie alle mit sich riss. So wird auch die Gegenwart des Menschensohnes sein.“ (NWÜ 2018)

Hier wird der Eindruck vermittelt, dass die Menschen das bevorstehende Ereignis ignorieren wollten. Eine bewußte Entscheidung. Die anderen Übersetzugen vermitteln allerdings den Eindruck, als ob die Menschen sich nicht entschieden hätten, und überrascht wurden.

Leider machen sich viele nicht die Mühe, in den Kontext und den Urtext zu schauen.

Verwendet wird hier das Wort ἔγνωσαν (egnōsan): „Eine verlängerte Form eines primären Verbs; “wissen” in einer großen Vielfalt von Anwendungen und mit vielen Implikationen.“ sagt Strong’s. Und es wird 222 mal in der Bibel verwendet. Zum Beispiel direkt davor:

„Genauso ist es, wenn ihr seht, dass alle diese Dinge geschehen. Dann wisst ihr, dass das Kommen des Menschensohnes nahe bevorsteht.“ (Matthäus 24:33 Neue Genfer Übersetzung)

In Lukas 17:27 wird dieses Geschehen in der Flut erwähnt. In Vers 28 wird mit ‚ebenso‘ eingeleitet und das Gericht an Sodom und Gormorra beschrieben. Von diesen wissen wir aber, dass sie durch Engel und Lot gewarnt wurden.

In Hebräer 11:7 wird gezeigt, dass Noah’s Aktivitäten den Menschen wohl kaum verborgen geblieben sind: „Durch Glauben baute Noah, als er einen Hinweis bekam auf das, was noch nicht sichtbar war, voller Ehrfurcht vor Gott eine Arche zur Rettung seines Hauses. Durch Glauben verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die dem Glauben entspricht.“ (Züricher)

1. Petrus 3:19,20 sagt: „So ist er auch zu den Geistern im Gefängnis hinabgefahren und hat ihnen die Botschaft verkündigt, ihnen, die einst nicht hören wollten, als Gott in seiner Geduld zuwartete in den Tagen, da Noah die Arche baute; in ihr wurden ein paar wenige, nämlich acht Seelen, gerettet durch das Wasser hindurch.“ (Züricher) Warum würde Gott zuwarten, wenn er die Menschen überraschen wollte? 

Und schließlich heißt es in 2. Petrus 2:5 „und wenn er die alte Welt nicht verschont, sondern mit Noah, dem Künder der Gerechtigkeit, nur acht Menschen bewahrt hat, als er die grosse Flut über die Welt der Gottlosen kommen liess“ (Züricher). Und auch hier folgt direkt die Bezugnahme auf Sodom und Gomorrah.

‚Merkten‘ die Menschen nichts von der Flut? Von dem Regen der Flut nichts und von dem Ausmaß dessen, was noch kommen sollte. ‚Ahnten‘ sie nichts? Wer würde wohl eine noch nie dagewesen Flut auch nur gedanklich erfassen können. Wurden sie überrascht? Das wohl nicht, wie die genannten Texte zeigen.

Und bei allem darf man sich nicht (unterschwellig) einreden lassen, dass hier ein Welt von lieben, unschuldigen Menschen in einem Genozid brutal vernichtet wurde. Wer damals gelebt hat, wäre wohl kaum auf so eine Idee gekommen:

„Zu jener Zeit – und auch später noch -, als die Gottessöhne mit den Töchtern der Menschen verkehrten und diese ihnen Kinder gebaren, waren die Riesen auf Erden. Das sind die Helden, die es vor Zeiten gab, die hochberühmten. Der HERR aber sah, dass die Bosheit des Menschen gross war auf Erden und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens allezeit nur böse war.“ (Züricher)

Vermittelt dies nicht eher das Bild von Geistwesen und Menschen, welche mit einem Eingreifen Gottes nicht rechneten und jede Ankündigung davon ignorieren wollten?


   
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